Plantarfasziitis: Sohlen- und Fersenschmerzen

Plantarfasziitis: Schmerzen in Sohle und Ferse

Was ist Plantarfasziitis?

Die Plantarfasziitis ist eine der häufigsten Ursachen für Fuß- und Fersenschmerzen. Sie tritt auf, wenn sich die Plantarfaszie, ein Gewebeband, das an der Unterseite des Fußes verläuft, entzündet. Bestimmte Faktoren können dazu führen, dass sich die Plantarfasziitis entzündet, z. B. viel körperliche Aktivität oder das Tragen von Schuhen ohne richtigen Halt.

Die Plantarfasziitis ist die häufigste Ursache für chronische Schmerzen, die die Sohle, die Ferse und den gesamten Fuß betreffen.

Der Fuß hat auf der Plantarseite (das heißt auf der Unterseite, auf die man tritt) ein Band aus faserigem Gewebe, das sich von der Ferse bis zu den Zehen erstreckt.

Dieses Band wird Plantarfaszie genannt. Seine Aufgabe ist es also, die Muskeln und das Fußgewölbe zu stützen.

Folglich ist die Plantarfaszie aufgrund ihrer Lage sehr anfällig für Verletzungen und übermäßigen Druck. Die Folgen davon sind kleine Geweberisse, Reizungen und Entzündungen. 

Die Entzündung führt zu einem erhöhten Druck auf Strukturen in der Nähe der Faszien, einschließlich der Nerven, die sich in der Sohle befinden. Aus diesem Grund können die Schmerzen stark werden.

Habe ich Plantarfasziitis?

1. Das kann sein, wenn Ihre Sohlen- und Fersenschmerzen die folgenden Merkmale aufweisen:

  • morgens beim Aufwachen sind sie stärker (“der Schmerz des ersten Schritts”)
  • sie treten auf, wenn Sie nach langem Sitzen aufstehen
  • sie sind stark genug, um ein Hinken zu verursachen
  • sie werden durch Bewegung gelindert

2. Sie haben möglicherweise Plantarfasziitis, wenn Ihre Fußschmerzen mit den folgenden Anzeichen und Symptomen einhergehen:

  • Steifheit in der Ferse und/oder im Fußgewölbe
  • erhöhte Empfindlichkeit der Fußsohle
  • Rötung der Haut
  • Anschwellen
  • Plattfuß
  • Schwierigkeiten beim Treppensteigen

3. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie eine Plantarfasziitis haben, ist noch höher, wenn Sie einen der folgenden Risikofaktoren aufweisen:

Plantarfasziitis tritt auf, wenn die Faszien übermäßigem Druck oder Dehnung und Überbeanspruchung ausgesetzt sind, was deswegen zu Entzündungen und deren Folgen führt.

Eine Reihe von Risikofaktoren erhöht die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer Plantarfasziitis:

  • männliches Geschlecht (bei Männern zwischen 40 und 70 Jahren tritt diese Krankheit häufiger auf)
  • übermäßiges Rauchen
  • Alkoholismus
  • Lebererkrankung
  • Diabetes
  • Schilddrüsenerkrankung
  • hohes Alter
  • Fettleibigkeit

Weil der Arzt die Diagnose leicht anhand des Schmerzortes stellen kann, sind bildgebende Untersuchungen wie Röntgen oder MRT sind nur selten erforderlich, um andere Schmerzursachen (Nervenkompression, Frakturen usw.) auszuschließen.

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Was sollte ich tun, wenn ich Plantarfasziitis habe?

1. Reduzieren Sie Ihr Körpergewicht, wenn Sie übergewichtig sind – dadurch wird der Druck auf die Faszien verringert.

2. Wählen Sie das richtige Schuhwerk – die Schuhe sollten das Fußgewölbe gut stützen, nicht zu sehr abgenutzt sein und dünne Sohlen haben – am besten vermeiden Sie hohe Absätze und verwenden orthopädische Schuhe mit weichen Sohlen und Fersenstütze.

3. Gehen Sie schwimmen und vermeiden Sie Laufen und Barfußlaufen auf hartem Untergrund.

4. Machen Sie Dehnungsübungen für Ihre Waden, Füße und die Achillessehne, um die Schmerzen dadurch zu lindern und Ihr Sprunggelenk zu stabilisieren.

5. Sie können auch einige andere wirksame Heilmittel anwenden:

  • Ruhe ist wichtig, bis die Entzündung abgeklungen ist
  • Eisanwendungen helfen dabei, die Entzündung zu reduzieren

Achtung! Eis wird 3 Mal täglich für maximal 20 Minuten aufgelegt, wobei das Eis niemals in direkten Kontakt mit der Haut kommen darf. Wickeln Sie stattdessen die Eispackung vor der Anwendung in ein Handtuch ein.

  • nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente werden eingesetzt, um Entzündungen und Schmerzen zu reduzieren
  • kinesiologische Bänder, die den Fuß in Positionen stützen, die sich ebenfalls positiv auf die Schmerzen auswirken

Was kann der Arzt bei Sohlen- und Felsenschmerzen noch empfehlen?

  • nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente, die die anfänglichen Schmerzmittel ergänzen und Entzündungen und Schmerzen bekämpfen können
  • Physiotherapie unter Anleitung eines Facharztes, der körperliche Dehnungen und Training der Muskeln der unteren Gliedmaßen mit Massagen und anderen spezifischen Verfahren abwechselt
  • interventionelle Verfahren – wenn andere Maßnahmen unwirksam waren, die Schmerzen chronisch geworden sind und diese die täglichen Aktivitäten des Patienten erheblich beeinträchtigen
  • die intraartikuläre Injektion von Kortikosteroiden ist weiterhin ein minimalinvasives und sehr wirksames Verfahren.

Ein chirurgischer Eingriff wird immerhin selten als letztes Mittel eingesetzt, wenn andere Methoden versagen.

Bibliographie

Schwartz EN, Su J. Plantar fasciitis: a concise review. Perm J. 2014

Tu P. Heel Pain: Diagnosis and Management. Am Fam Physician.

Thing J, Rogers H. Diagnosis and management of plantar fasciitis in primary care. Br J Gen Pract. 2012 

Lim AT, How CH, Tan B. Management of plantar fasciitis in the outpatient setting. Singapore Med J. 2016

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